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DIE 27 FRAUEN DES MONDES (NAKSHATRAS) |
Dieser Artikel zur indischen Astrologie ist zusammengestellt und zitiert aus dem Buch von Florian Euringer, Indische Astrologie, die 27 Frauen des Mondes, Ariston Verlag, Genf 1989. Mit freundlicher Genehmigung des Autors! http://www.hariaum.de/ |
Die Gradangaben beziehen sich auf den SIDERISCHEN Tierkreis! Einleitung zu Ayanamsa und siderischem Tierkreis HIER!
Die westliche Astrologie benutzt fast ausschliesslich den tropischen Tierkreis. Grobe Berechnung: Position (untenstehend) im siderischen Tierkreis + 24° = Position im tropischen Tierkreis!
Mit den Nakshatras und Tithis lässt sich die Mondposition und die damit verbundene(n) Eigenschaft(en) schon recht deutlich umreissen.
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Ashwini: 0° - 13°20’ Widder |
Magha: 0° - 13°20’
Löwe
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Mula: 0°00’
- 13°20’ Schütze
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Bharni:
13°20’ - 26°40’ Widder |
Purva(-Phalguna):
13°20’ - 26°40’ Löwe
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Purva-Shada: 13°20’
- 26°40’ Schütze
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Krittika: 26°40’
Widder – 10°00’ Stier
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Uttara(-Phalguna):
26°40’ Löwe – 10°00’ Jungfrau
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Uttara-Shada;
26°40’ Schütze – 10°00’ Steinbock
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Rohini:
10°00’ – 23°20’ Stier
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Hasta: 10°00’
– 23°20 Jungfrau
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Shravana: 10°00’
Steinbock – 23°20’ Steinbock
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Mruga: 23°20’
Stier – 6°40' Zwillinge |
Chittra: 23°20’
Jungfrau – 6°40’ Waage
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Dhanishta: 23°20’
Steinbock – 6°40’ Wassermann
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Ardra; 6°40’
– 20°00’ Zwillinge
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Swati:
6°40’ Waage – 20°00’ Waage
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Shatabisha:
6°40' - 20°00' Wassermann
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Punarvasu: 20°00’
Zwillinge – 3°20’ Krebs
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Vishaka: 20°00’
Waage – 3°20’ Skorpion
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Purva-Bhadra:
20°00' Wassermann - 3°20' Fische
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Pushya: 3°20’
– 16°40’ Krebs
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Anuradha: 3°20’
– 16°40’ Skorpion
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Uttara-Bhadra:
3°20' Fische - 16°40' Fische
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Ashlesha: 16°40’
– 30°00’ Krebs
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Jyeshta: 16°40’
– 30°00’ Skorpion
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Revati: 16°40'
Fische - 30°00' Fische
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Ashwinis:
göttliche Zwillinge, geboren aus der
Vereinigung der Sonne mit ihrer geliebten Gattin, die schliesslich vor deren
Strahlung floh. Um unerkannt zu bleiben, nahm sie die Gestalt eines Pferdes an.
So betrat sie die kühle Erde, um sich vom hitzigen Eheleben zu erholen. Als die
Sonne sie nach langer Suche erblickte, war sie von dieser Stute so begeistert,
dass auch sie sich in ein Pferd verwandelte. Neun Monate später erblickten die
Ashwinis das Licht der Sonne, ihres Vaters.
Die Ashwinis
sind die Ärzte der Götter, die ewig jugendliche Kraft der Heilung.
Beta-Arietis
(10°Widder)
kennzeichnet den Erhöhungspunkt der Sonne und soll Wagemut, Kühnheit und
Impulsivität verleihen. Entspricht
jetzt (um 2000) interessanterweise dem Gruppenschicksalspunkt 3° Stier
tropisch: Jupiter-Venus!
Konstellation voller Schönheit und Ästhetik:***G: beliebt, schlau, geschickt,
ehrgeizig, opferbereit, sozial, unschuldig, schnell, leicht, fröhlich.
Bharni:
Urmutter des Lebens. In
Form der Gebärmutter hat sie uns die Pforte ins Leben aufgestossen, als Mutter
Erde wird sie uns einst wieder in sich aufnehmen. Welches ihrer Gesichter sie
uns zuwendet, das gewalttätig-verschlingende oder das mütterlich-umsorgende, hängt
allein von unserem inneren Zustand ab. Wer die Sprache der Gewalt und
Grausamkeit spricht und versteht, dem begegnet sie als Kali auf einem Löwen
reitend, um den Hals eine Kette aus frisch abgeschlagenen, noch blutenden
Menschenschädeln gewunden. Mir und dir erscheint sie vielleicht als gütige
Herrscherin, vornehm, bescheiden und liebenswürdig. Sie ist das Gesetz der
Welten, welches jedem Wesen in göttlicher Fürsorge seinen Platz zugeteilt hat.
Wer ihre Gastfreundschaft missbraucht, dem wird sie sich von ihrer dunklen Seite
zeigen.
Bharni bemerkt sofort jegliche Falschheit, jegliches Abweichen vom
steinigen Pfad der Tugend. An so einem Tag (d.h. Mond in der Konstellation
Bharni) kann es geschehen, dass unliebsame Auswirkungen vergangener Handlungen
und Gedanken auftreten. Als Tageskonstellation hat Bharni einen relativ
schlechten Ruf.
***G: gesund, vital, wahrheitsliebend, charismatisch, geschäftstüchtig,
stabil, auch launenhaft.
Vor rund drei- bis fünftausend Jahren bildete diese
Konstellation den Anfang des Tierkreises.
Bei
ca. 3° Stier liegt das Siebengestirn (Plejaden), der mythische
Geburtsort des Mondes.
Krittika war
die wildeste der Schwestern (also der Frauen des Mondes): sie wird als
sinnlich,
stark,
stolz,
ehrgeizig, gefrässig, tapfer, aufbrausend und kreativ
beschrieben. Sie verkehrt in höchsten Kreisen, hat eine ausgezeichnete
Erziehung genossen, ist eine durch und durch herausragende Erscheinung. An einer
(oder einem) Krittika führt kein Blick vorbei, sie will die Erste sein, will
bestimmen und unabhängig bleiben. Sie ist die Göttin des Feuers; mit ihm teilt
sie Aktivität, Energie, Wildheit, Begeisterung. Sie erhellt und verzehrt sich
und ihre Umgebung – eine wilde, launische Schönheit, immer auf der Suche nach
neuer Nahrung.
Krittika: der
vedische Prometheus, durch sie wird das Feuer auf die Erde gebracht. Wenn der
Mond in Krittika steht, sollten keinerlei Unternehmungen in der äusseren Welt
begonnen werden (Ausnahmen:
Beginn von Kriegshandlungen, Abhalten von Pferderennen und die Installation von
Beleuchtungskörpern).
Reisen zum Zentrum der Seele und zum Ursprung der Kraft werden von
Krittika unterstützt, ebenso Feuerzeremonien.
Im Sanskrit bedeutet Rohini ein junges Mädchen, welches
gerade die erste Menses bekommen hat – ein jugendlich frisches und reines
Wesen, welches die Vorzüge eines Kindes und einer Frau in sich vereint.
Sie ist die lieblichste aller 27 Schwestern, hat grosse, bezaubernde Augen, ist
klug, geschickt, wahrheits- und menschenliebend, kunstfertig und -verständig,
eine ausgezeichnete Rednerin, voll Klarheit und Überzeugungskraft, ein Wesen
ohne Neid und mit angenehmen Manieren. Allerdings ist ihr eine gewisse Unbeständigkeit
zu eigen, die sich auf emotionaler Ebene in häufig wechselnden
Herzensbindungen, auf physischer als Reiselust äussert.
Auf 15°56’ im Stier liegt der Fixstern Alpha-Tauri, von den
Arabern wurde er Aldebaran genannt (der den Plejaden folgende), damit
wird grosse Energie verbunden.
Rohini: Fähigkeit, in allen Lebenslagen ein dynamisches Gleichgewicht zu
halten. Stabil im Sinne der Birke, die sich im Wind wiegt. Fast alles lässt
sich an diesem Tag mit Vorteil beginnen (heiraten, in neue Häuser einziehen,
Fundament legen, Haareschneiden, der Liebeslust frönen oder eine Ausbildung
beginnen).
Das Sternbild Orion bildet die Konstellation Mruga.
Sowohl der indische Mythos (Hirschkopf) wie auch der griechische (mächtiger Jäger
Orion) bezeichnen Jagen und Jagd, Entkommen und Aufspüren. Im Sanskrit bedeutet
„mruga“ suchen, verfolgen, jagen, zielen auf, erreichen wollen, untersuchen,
fragen, bitten, erkunden. Mruga ist die Schwester des Mondes. Immer auf der
Suche nach Wahrheit, pirscht sie sich an, leise und vorsichtig. Sie
wird als neugierig, sanft, lieblich und anpassungsfähig beschrieben. Manchmal
erscheint sie menschenscheu, misstrauisch, ohne Rückgrat, doch drückt sich
darin nur ihre Empfindlichkeit aus, mit der sie Dinge wahrnimmt, die anderen
Menschen verschlossen bleiben.
Am Mruga-Tag versammelt sich alle Gedankenenergie im Kopf. Die Haare können
entfernt werden, um so der himmlischen Eingebung den Weg freizumachen
(Tonsurschnitt bei Mönchen etc.). Gute Tageskonstellation für die Erweiterung
des geistigen Horizontes. Vor übereilten Entscheidungen ist allerdings zu
warnen – Bedenkenszeit (eine Nacht lang) wird angeraten.
Vor etwa 7500 Jahren wanderte der Frühlingspunkt durch
diese Konstellation: die ältesten Teile der Veden sprechen von Ardra als Beginn
des Sternkreises. Ardra bedeutet im Sanskrit: feucht, dampfig, grün, saftig, flüssig,
lebendig, frisch, anregend. Ardra ist (Auswahl) die Feuchtigkeit, in der alles Leben beginnt;
die Kraft des jungen Vogels, der die Schale sprengt; die Blume, die den Asphalt
spaltet; das Gras, welches über alle Torheiten und Wunden wächst.
Aufgabe, die vorhandenen animalischen Kräfte in menschliche Fähigkeiten
umzuwandeln: Mitleid, Freundlichkeit, Heiterkeit und Freiheit. ***G: physisch
und mental robust, leidenschaftlich, tapfer, religiös, verantwortungsbewusst,
aber auch faul, leicht erregbar, streitsüchtig, mit starkem sexuellem Impuls.
Ardra-Tag von einer gewissen Härte geprägt. Diäten können begonnen werden,
man kann sich einer Operation unterziehen. Günstig für Vorhaben, die
drastische Massnahmen zur Erhaltung oder Steigerung der Lebenskräfte verlangen.
Subtiles besser auf andere Tage verlegen.
Sirius bildet den Anfangspunkt dieser Konstellation.
Sirius ist auch als Hundsstern (Alpha-Canis minor) bekannt (er kündigt
die „Hundstage“ an). Ebenfalls finden sich Castor und Pollux (26°24’
bzw. 29°26’ Zwillinge) in dieser Konstellation.
Purnavasu steht für den Geist, der unberührt und ungebunden durch die
Zeiten und Ewigkeiten zieht, dem Spiel der Welten gelassen beiwohnend. Purnavasu
ist die Stille, aus der Ideen geboren werden, die Zeugungskraft der langen
Weile.
***G: Zugang zu mystischen Ebenen, hochentwickelte Fähigkeit zur
Abstraktion und Spekulation (Poesie). Schlau, von guten Manieren, fromm, gutmütig,
geduldig, hilfreich, leicht zufriedenzustellen, vom Leben geprüft – auch kränklich,
betrügerisch, eitel, dem süssen Leben zugewandt sowie des öfteren irrigen
Anschauungen verhaftet. Steht öfters mit beiden Beinen fest im Himmel und wird
deshalb nicht immer verstanden.
Als Tageskonstellation durchaus vorteilhaft, doch sollte nichts
verliehen/ausgeliehen werden.
Der Legende nach Buddhas Geburtskonstellation.
(Da
liess der Herr der drei Welten sich nach genauer Prüfung zur richtigen Zeit aus
dem Himmel herab. Es war am fünfzehnten Tage des Monats, und der Vollmond stand
in Konjunktion mit dem Sternbild Pushya. Klar und bei vollem Bewusstsein ging er
zur rechten Seite in den Leib seiner Mutter ein, als diese gerade Fasttage
hielt.)
Steht im Ruf des besten aller Sternhäuser. Ein Mond in Pushya ist
nach Ansicht der alten Meister fähig, alle anderen Übel zu neutralisieren.
***G: Ausgeprägtes Pflichtbewusstsein, Loyalität, Dankbarkeit, Stabilität,
Gelehrsamkeit, starke Intuition. Wunder Punkt: zuweilen übersteigerte
Erregbarkeit und Sensibilität.
Als Tageskonstellation äusserst günstig angesehen. Was begonnen wird, wird
wachsen, Freude und Wohlstand vermehren sich.
Sanskritbed.: umklammern, umarmen, der enge Kontakt, die
Vereinigung – aber auch: die Entzweiung, die Trennung. Die Schlange, die in
alle mythologischen Überlieferungen den Weltraum umschlingt. Schmerz der
Trennung und Wollust der Vereinigung. Das Band, welches die Welt zusammenhält.
***G: Wohin geht er/sie, woher kommt er/sie? Geheimnisvoll, lautlos, brillante
Argumentation. Ist die Zunge gespalten? Sind Herz und Lippen eins?
Ashlesha-Tage sind mit Bedacht und Zurückhaltung anzugehen. Ist genügend
Energie vorhanden, kann man manchen unangenehmen Dingen auf den Grund gehen und
manchen Sumpf austrocknen.
Bei 6° Löwe Regulus, der „kleine König“,
bei den Arabern der Königsstern. In den vedischen Schriften ist der Mensch
unter dem Einfluss von Magha ein geborener Führer; er vollbringt Bedeutsames, ist dabei aber oft ruhelos
und setzt sich über Recht und Moral hinweg. Seine Schwäche ist es, bewundert
und anerkannt werden zu wollen. Sein Ideal: sich selbst zu verbrennen, um den andern
Licht zu schenken. Physische Kraft, Anmut, Stolz, Ruhe und Schönheit.
Nicht einfach, mit dem Übermass an Energie, welche dieser Tag bereitstellt,
leicht zu leben, weder für das Individuum noch für den Magha-Tag allgemein.
Stil Vulkan: Eruptionen sind schwer vorauszusagen.
An diesem Tag hat die Materie die Fähigkeit, psychische Kräfte zu binden.
Verkaufen und Ausleihen von Gegenständen vermeiden. Bescheidenheit und Zurückhaltung
als „der Schutz des Weisen“ vor allen negativen Einflüssen auf seine
Lebensbahn.
Bedeutung von Purva: “was zuerst kommt; was zuvor
geschieht”. Phalguna: die Eigenschaft (Guna) der Reife (phala). Also das
Stadium vor der eigentlichen Vollendung. Wie bei Magha „die Begeisterung der
Materie“, aber in Purva wird mehr Wert auf die praktische, konkrete Gestaltung
gelegt.
***G: voller vitaler Energie, ständig in Bewegung, vorherschauend, mit wachem
Sinn für ökonomische und logische Zusammenhänge. Bringt die Dinge auf den
Punkt, verwirklicht Ideen, macht sie sicht- und greifbar.
Himmlisches Feuer wird auf die Erde gebracht. Leichtsinn verhindern, nicht
unbemerkt das Wertvollste verhökern. Kurzfristige materielle Vorteile sind täuschend.
Wie zuvor bei Magha ist Zurückhaltung gefragt.
Der „letzte Teil“ (Uttara) der Reife (Phalguna), also
die Zeit der Ernte, ist gekommen. Uttara will die gestalterische Kraft der Sonne
(Löwe) auf uneigennützige Art und Weise direkt über die Persönlichkeit an
die Welt weitergeben (Jungfrau). Die
Energien lösen sich aus der Verbundenheit mit dem Ego (Magha und Purva): Uttara
ist die Reife der Erfüllung, der Inbegriff der Menschlichkeit: Freundschaft,
Mitleid, Hilfsbereitschaft.
***G: Gebende Freundschaft. Empfangen und geben viel Hilfe in ihrem
Leben, sind intelligent, loyal, wahrheitsliebend, administrativ und
organisatorisch geschickt, werden von umgebenden Menschen geachtet.
Tageskonstellation verspricht gute Früchte, mentale Ausgeglichenheit. Besondere
Eignung für Heirat, Sex, Einkäufe, Beginn einer medizinischen Behandlung,
Grundsteinlegung und landwirtschaftliche Arbeiten heikler Natur. Jedoch: kein
Geld ausleihen (man wird es nicht übers Herz bringen, es wieder zurückzufordern...)!
Geburtshaus von Merkur: Fixstern Vindematrix
(16° Jungfrau), „Winzerin“ oder
e-Virgines
genannt, soll (nach griechischen Quellen) den Intellekt schärfen, den unter seinem Einfluss
Geborenen zu grosser geistiger Konzentration befähigen, sowie mit Zugabe von
Mars die Liebe zum Streitgespräch fördern.
Hasta (Sanskrit) bedeutet: die Hand, etwas in Besitz nehmen, ein Längenmass
(eine Handbreite), die Handschrift, die Unterschrift, die Handreichung, die
Unterstützung, die Hilfe. Ergreifen, Begreifen: Hasta ist das Werkzeug
des Menschen, der Menschlichkeit.
***G: Gelehrt, dankbar, hilfreich, mutig, enthusiastisch, talentiert und
geschickt. Lenkt sein Streben auf Reinheit und Wissen.
Am Hasta-Tag ist nichts „verboten“, besonders geeignet für alles, was mit
der Vermittlung resp. Aneignung von Wissen zu tun hat, sowie für heilerische
und soziale Bemühungen.
Der Balancepunkt, die Achse der Waage ist erreicht:
Fixstern Spica (bei genau 0° Waage siderisch) ist bei den Chinesen
Ausgangspunkt des 28-teiligen lunaren Tierkreises, während die indische und
griechische Tradition den Zodiak 180° von Spica entfernt beginnen lässt. Spica:
Dieser Stern öffnet die Menschheit für die feineren Schwingungen des
Geistes; so ist er besonders für Wissenschaftler, Schriftsteller, Kunstmaler
und Musiker von Bedeutung. Edgar Cayce, der schlafende Prophet,
berichtet, dass aus dieser Gegend des Weltalls Schwingungen ausgesandt werden,
welche die Entwicklung und Ausbildung einer höheren Geistigkeit unterstützen
werden.
Chittra: „hell, leuchtend, sichtbar, exzellent, schön, unterhaltend,
offensichtlich, erregt, wagemutig, klar, seltsam, das Wunder, ein Bild malen,
ein Gemisch vieler Farben“. Patron ist Vishwakarma, der Inbegriff der
Kunstfertigkeit.
***G: grosses handwerkliches Geschick, Gefühl für Formen und Materialien, für
Recht und Unrecht. Lauschen dem Puls der Zeit, verwirklichen im Einklang mit der
natürlichen Ordnung ihr Menschsein. Ästhetisch geformter Körper. Extrem
stilbewusst, kann sich an kleinsten Dissonanzen stören.
Chittra-Tag eignet sich für gross angelegte Unternehmungen, umfangreiche und
komplexe Planungen, Organisation des Miteinbezugs von Menschen. Vorgehen soll
umsichtig und rücksichtsvoll sein.
In dieser Konstellation: das Kreuz des Südens,
Sternbild am südlichen Himmel im Waage-Bereich. Swati: „Schwert“
(Kreuzform). Swati ist das, was nahe am Selbst (Swa), aber mehr als das (Ati)
(sträflich verkürzt zus.gefasst). Das
Schwert dient als Werkzeug dafür, die Bande der Unwissenheit zu durchtrennen,
den Schleier der Illusion eines getrennten Ichs zu durchtrennen. Die Hindus äussern
sich folgendermassen über den Swati-Geborenen (***G): „Er ist gottesfürchtig,
hat gute Manieren, ist pflichtbewusst, barmherzig, nachgiebig, wohltätig und
gelehrsam; er kann körperliche Schmerzen nur schlecht ertragen und handelt oft
zögerlich, aber immer wohlüberlegt.“
Der Tag mit dieser Mondkonstellation beschert dem Geist überdurchschnittliche
Beweglichkeit (Bindung des astralen an den physischen Körper ist gelockert);
gut für die Knüpfung neuer Verbindungen, Hochzeit, Ausbildungsbeginn, Beginn
einer Freundschaft. Abgeraten wird vom Verkauf von Tieren oder Gegenständen, an
denen man hängt (das Herz bleibt daran hängen!).
Am Anfang dieser Konstellation:
Südliche Waagschale (a-Librae,
Fixstern), die nach arabischen Quellen seinen Kindern tragischen Ruhm
bringt. Bei 25° Waage steht die nördliche Waagschale (b-Librae)
steht im besseren Ruf, die geistigen Kräfte zu fördern. In der Mitte der
beiden (23° Waage) fühlt sich Saturn am wohlsten (er hat einen mässigenden
Einfluss auf diese Konstellation). Vishaka
ist die Göttin des Krieges, ist das Feuer des Verlangens, das alles verbrennt,
was sich ihm in den Weg stellt. Das Wollen, der Wunsch, das Begehren: diese drei
bilden die tragende Energie dieser Konstellation. Vishaka ist ungeduldig, eifersüchtig,
heissblütig, geizig. Dank ihres Durchsetzungswillens ist sie ein guter
Organisator, ein fähiger Verwalter der anvertrauten Güter. Sie ist tapfer und
stark, scheut keine Auseinandersetzung. Sie und mit ihr die Menschen, in
welchen sie lebt, haben aber auch ein zweites Gesicht: Bekommen sie in dieser
Welt nicht ihren Willen, so weichen sie in die Welt der Träume aus.
Der Natur dieser Konstellation entsprechen die Veranstaltung sportlicher Wettkämpfe,
der Kauf oder die Übung von Waffen sowie die Anschaffung von Statussymbolen.
Auf Reisen sowie Unternehmungen, die viel Geduld, Milde und Nachsicht erfordern,
sollte verzichtet werden. Die Frage angesichts dieser Konstellation: was ist das
„Gute“ ohne das „Böse“?
Bei 9° Skorpion sind die beiden folgenden Fixsterne nahe
beieinander: d-
und
b-Scorpii (werden auch Akrah oder Die Stirn des Skorpions genannt).
Platz des Okkulten. Die Stirn ist der Sitz der Willenskraft, des Verstehens, der
Ort des dritten, geistigen Auges. Anuradha bedeutet „loben, verehren,
befragen, geben, verschenken, der tägliche Gottesdienst, das Verlangen nach
Erfolg, der Reichtum, das Teilen des Reichtums“.
***G: Anuradha-Menschen sind vom Schicksal gesegnet: Ihnen fällt die Gunst
der Grossen dieser Welt ohne grosse Mühen zu. Die alten indischen Weisen sagen
von diesem Menschen: „Er reitet auf Elefanten“ (= er fährt in einem
Mercedes oder gar in einem Rolls-Royce). Reist gerne, liebt auf geistigem
wie auf sexuellem Gebiet die Abwechslung (z.B. Casanova). Komplimente gehen
leicht von der Zunge – aber wie steht es mit der Aufrichtigkeit? Versucht
stets, das Gute in allen Dingen zu erkennen; guter Freund, mit dem man gerne
seine Zeit verbringt.
Tag mit dieser Mondkonstellation: sanfte, milde Energie. Eignet sich besonders für
den Antritt einer Reise, für die Hochzeit, den Beginn einer Romanze. Tag des
Lobens.
Inmitten dieser Konstellation: Antares, der
hellste und auffälligste Fixstern des Zeichens Skorpion. Vater von Mars (siehe Wochentage!):
Draufgängertum, Kampfbereitschaft, Kühnheit. ***G: Jyeshta ist die älteste der 27 Schwestern. Wo immer
sie auftritt, möchte sie die Nase vorn haben. Sie ist voller Energie, stolz,
selbständig und neigt zu dramatischen Auftritten. Man spricht eher mit Respekt
als mit Liebe von ihr; sie demonstriert ihr Wissen, ihre Überlegenheit oft zu
penetrant. Andererseits schätzt man ihr Verantwortungsbewusstsein, ihre
freigebig gewährte Hilfe sowie ihr Bemühen um Gerechtigkeit. Sie ist
intelligent und verachtet oberflächliche Harmonie.
Der Tag mit der Mondkonstellation Jyeshta ist scharf und kantig. Vorsicht
mit jeder Form von Anlass zu Streit. Weiss man das Recht jedoch sicher auf
seiner Seite und ist entschlossen genug, so kann man sich heute besonders gut
durchsetzen.
Mula bedeutet: „die Wurzel, das unterste Ende, das Äusserste
von allen Dingen, das Extrem, das Fundament, der Urgrund, die Ursache, die
Nachbarschaft, die Herkunft“. Das Milchstrassensystem hat einen Mittelpunkt, um
den die gesamte Galaxie in rund 320 Millionen Jahren einmal kreist. Dieses
Zentrum liegt bei 3° Schütze. Mula muss den Dingen auf den Grund
gehen, bis in Extrem.
***G: Gibt sich nicht
mit Halbheiten zufrieden, ist stolz, diszipliniert, clever, hat einen stabilen
Verstand, gilt als fähiger Organisator und geschickter Politiker. Was er als
falsch erkannt hat, wird ein solcher Mensch rücksichtslos bekämpfen. Bleibt
meistens Sieger, ohne sich dabei allzu viele Freunde zu machen.
Tag mit Mond in Mula: von scharfer, der Tiefe resp. Dem Zentrum
entgegenstrebender Energie. Was heute beginnt, will Bestand haben; am besten
alle Tätigkeiten vermeiden, die sich allein an der Oberfläche des Lebens
abspielen. Dagegen gut für das Fundament eines Hauses oder einer Ehe,
Behandlung von Krankheiten, Säen und Ernten, Beginn einer Reise oder die
Grabung eines Brunnens.
Hier geht es um die Wurzeln unserer Existenz als
Individuum. Die Wünsche und Bedürfnisse sind in gewisser Weise das Zentrum
aller mentalen Bewegungen. Hinter der Bekundung menschlicher Unzufriedenheit
(Zorn, Hass, Gier, Ignoranz, Eifersucht etc.) findet sich als Ursache ein Wunsch, der nicht
in Erfüllung gegangen ist. Es gilt, sich aus den Fesseln der
Sehnsucht zu lösen und sich nicht ständig herabziehen und von seinen
physischen Bedürfnissen gefangen nehmen zu lassen.
***G: Worauf das Herz und das Verlangen einmal ausgerichtet worden ist, dies
kann nicht einfach wieder losgelassen werden. Loyal und treu im privaten Leben,
sozial in allgemeinen Belangen. Macht sich oft Sorgen um sein Überleben.
Tag mit Mond in Purva-Shada: Langsam, langsam, besser ein wenig passiv.
Tendenz, sich mit der Welt allzusehr zu verstricken. Heute sind die weltlichen
Kräfte stärker, die spirituellen Kräfte schwächer als an anderen Tagen.
Jetzt stehen die Bindungen des Individuums ans höhere
Selbst im Vordergrund. Diese „höheren“ Wünsche sind solche nach
Dankbarkeit, Anerkennung, Respekt, Würde und Frieden. Betont ist die moralische
Integrität, das „Überleben der Seele“.
***G: Dankbar, bescheiden und rücksichtsvoll. Sind die Lieblinge ihrer
Eltern. Dann, als Erwachsene, können sie predigerhaft ihren Mitmenschen von der
Vollkommenheit der geistigen Reiche erzählen. Vornehmer, aber hitzig-unruhiger
Geist, weise, tolerant, geschätzter, loyaler Freund. Viele Höhen und Tiefen im
Leben.
Tag mit Mond in Uttara-Shada: Stabilisierend für den Geist. Das Denken
ist klar und logisch, ohne Härte. Gut für die meisten Unternehmungen.
Zu Beginn dieser Konstellation: Atair (so nannten
die Araber den hellsten Stern des Sternbildes Aquila, also „den
Fliegenden“). In
allen Mythologien ist der Adler der Hüter der astralen Welten; derjenige, der
das Oben, den Himmel, gegenüber dem Unten, der Erde, abschirmt. Nur mit seiner
Einwilligung kann ein Wesen die Welt des Geistes betreten.
***G: Gute Zuhörer. Lernen schnell, können zu Autoritäten auf ihrem Gebiet
werden. Sensibles Empfinden, gewisse Medialität, spüren Missklänge schneller.
Haben offene Ohren für die Sorgen anderer.
Tag mit Mond in Shravana: Bewegliche mentale Energie. Ohren sind offen,
feine Untertöne sind leichter auszumachen. Gut für komplexe Unternehmungen.
Gut und genau hinhören – Lauschen!
Umfasst das Grenzgebiet (zwischen Saturn und Uranus).
Diese Konstellation lebt von der Spannung zwischen Materie/Zeit (Steinbock)
und Energie/Licht (Wassermann). Mars, der Bruder der Erde, soll eine
besondere Vorliebe für Dhanishta haben (weil er hier die Spannung findet, die
er braucht, um sich „zu veredeln“). Alles soll so ins „Bessere“
umgewandelt werden, mit Siegeswillen und Mut.
***G: Unabhängig, furchtlos, tapfer, sozial, edel und freudvoll – oft überschwänglich
und leichtgläubig.
Dieser Tag eignet sich besonders für Geschäftsreisen und Transaktionen
(Vertragsabschlüsse, Käufe/Verkäufe). Mentaler „Rückenwind“ für das
Streben nach einem „käuflichen“ geistigen Ziel.
Shatabisha: die hundert (shata) Ängste (bisha). Bewusstsein der Gefahren,
die das Leben bedrohen. Doch die Angst ist hier nicht lähmend, sondern
beflügelt den Menschen auf seinem Weg zur Vollendung. Diese "Angst"
bedingt den Mut, die Selbstachtung, die Abscheu vor Gier und
Rücksichtslosigkeit. Bisha kann auch "Stern" bedeuten -- aus Angst
wird Klarheit, der Schatten wird zum Licht gewandelt.
***G: Wollen Licht in diese Welt bringen, gelten als
kompromisslos wahrheitsliebende Richter. Ausdauernd, auch gegenüber
Widerständen, mutig, taktvoll, gelehrt, sanft, auch wenn sie manchmal
schärfere Töne anschlagen.
Der Shatabisha-Tag ist von unruhiger mentaler Energie. Unternehmungen,
die zum Vornherein problematisch oder heikel scheinen, sollten besser vermieden
werden. Besser für Musik, Reisen oder Sex.
Pegasus, das geflügelte Himmelspferd, schmückt den westlichen
Abendhimmel der nördlichen Hemisphäre und dominiert astronomisch diese
Konstellation. Dieses Wunderpferd war ein Kind des Meeresgottes Poseidon
und der Höllenschlange Medusa. Doch erst nachdem Perseus Medusa
tötete, konnte das Pferd Pegasus seiner Mutter Medusa entweichen und wurde
danach zum unentbehrlichen Reittier des Perseus. Diese Verwandlungen des
arachaischen Tierwesens ohne Individualität (Schlange) zum mentalen Wesen
(Mensch) ist das Thema der letzten drei Mondkonstellationen. In Purva-Badhra
wird der physische Körper gereinigt, reorganisiert und so auf den Ausstieg aus
dem Rad der Wiedergeburt oder auf einen weiteren Durchlauf vorbereitet.
***G: Durchdrungen von klarem Geist, fest im Sattel sitzend,
versucht Ordnung und Struktur in die Materie zu bringen. Der "innere
Ritter", der siegen will. Gutes logisches Denkvermögen, mentale wie
körperliche Reinlichkeit.
Dieser Mondtag kann anstrengend werden, die Lebenskräfte verbrauchen
sich leicht. Nichts Neues, so wird geraten, soll begonnen werden, doch sehr gut
für die Pflege der innerlichen wie äusserlichen Gesundheit (Bäder, Sport,
Massage etc.).
Hier soll der mentale Körper durch Selbstlosigkeit und Mitleid gereinigt
werden. Der Buddhismus z.B. verlangt die Erlösung aller
Lebewesen; denn solange auch nur ein Wesen auf dieser Welt leidet, können alle
anderen nicht erlöst werden. Archetypus: Kadhamenu, die
göttliche Kuh, die einem Weisen der Urzeit zur Pflege
überlassen wurde. Dieser heilige Mann widmete sein Leben ganz der Meditation
und Andacht; so fand er nur wenig Zeit, Haus und Hof zu bestellen. Doch dies war
nicht weiter schlimm: Besagte Kuh lieferte nicht nur Milch, Käse,
Brennmaterial, Medizin und Leder, wie ihre heutigen Schwestern, sondern alle
Gaben, deren ein Mensch bedarf. Eines Tages wollte ein habgieriger König dem
Weisen diese Wunderkuh stehlen; da brachte sie sogar Krieger und Waffen zum
Schutz ihres Meisters hervor. So kann der unter Uttara-Badhra Geborene
das Vertrauen entwickeln, dass alles da ist, was er braucht, und unbelastete
Mildtätigkeit entwickeln. Die richtige mentale Einstellung kann Berge
versetzen!
Der Tag mit dem Mond in Uttara-Badhra ist von stabiler mentaler Energie. Einer
Heirat, dem Antritt einer neuen Arbeit oder einer Grundsteinlegung steht nichts
im Wege. Was Bestand haben soll, kann heute begonnen werden.
Revati bringt alle vorangegangenen Prozesse zum krönenden Abschluss, sie
vereinigt in sich die lieblichsten Seiten ihrer 26 Schwestern. Dem Fixstern
Sirrah (a-Andromeda) schreiben die Araber zu, dass
die unter ihm Geborenen ein gutes Verhältnis zu anderen Menschen haben und sehr
beliebt sind. Sirrah steht in Revati, und die beste Freundin letzterer ist Venus:
wenn Schönheit, Ästhetik und Kraft (Venus) in den Dienst der Allgemeinheit (Revati)
treten, findet Venus ihre Erfüllung. Der Baum ist ausgewachsen und schenkt
seine süssen Früchte.
***G: Angenehme, charismatische Ausstrahlung. Besitzen magischen
Zauber, bringen die ernstesten Gemüter zum Lächeln. Kluge, uneigennützige
Ratgeber, natürliche Autoritäten. Fürchten Abhängigkeiten, lieben die
Freiheit über alles.
Dem Revati-Tag ist eine sanfte mentale Qualität zu eigen. Kreativität
stösst auf wenig Widerstand, die positiven Kräfte sind stärker als sonst.
Einleitung zu Ayanamsa und Nakshatras Tithis zurück zum Archiv
Dieser Artikel zur indischen Astrologie ist zusammengestellt und zitiert aus dem Buch von Florian Euringer, Indische Astrologie, die 27 Frauen des Mondes, Ariston Verlag, Genf 1989. Mit freundlicher Genehmigung des Autors! http://www.hariaum.de/ |
Christian Frei 2003